Der Zukunftsgarten der Sinne

 

Seit sieben Jahren steht das Alt Telliner Dorf Broock im Mittelpunkt neuer Aktivitäten. Die beinahe vollständig erhaltene historische Gutsanlage Schloss Broock mit Marstall, Reithalle und Lenné-Park ist ein Denkmal von besonderer nationaler kultureller Bedeutung. Der Komplex wurde 2017 von einem Berliner Architektenpaar gekauft und wird zurzeit umfangreich saniert.

Für unser Projekt „Zukunftsgarten der Sinne“ haben wir für ein ca. 1.700 m² großes Teilstück einen langjährigen Nutzungsvertrag mit den Eigentümern der geplanten Fläche abgeschlossen. Das Areal grenzt unmittelbar an die Nachbargärten an.

Bislang nur ein Konzept: Der „Zukunftsgarten der Sinne“ soll ein Laboratorium für Flexibilität im Gartenbereich werden. Der Garten soll die Frage beantworten, wie sich mit altem und neuem Wissen die Gartenkultur den fortwährenden klimatischen Veränderungen anpassen kann. Er dient als Präsentationsfläche für nachhaltige Entwicklung aller beteiligten Organismen. Bei der Entwicklung des Gartens wollen wir uns an dem Modell Drei-Zonen-Garten von Markus Gastl orientieren und dies in Verbindung mit der Philosophie von Hugo Kükelhaus umsetzen. Mit diesem – bisher einzigartigen – Konzept eines Zukunftgartens der Sinne schaffen wir einen Erlebnisgarten für jung und alt.

Das Konzept des Drei-Zonen-Gartens ist eine Kombination von Permakultur- und Naturgarten-Elementen. Ziel ist ein Garten, der einen Beitrag zur Stärkung der einheimischen Artenvielfalt leistet und einen nachhaltigen Anbau von Nahrungsmitteln ohne Zufuhr externer Stoffe, wie bspw. Dünger, erlaubt. Das Modell ist an ein gemäßigtes Klima angepasst und besteht stets aus den folgenden drei Zonen: Pufferzone, Hotspotzone und Ertragszone. Dabei liefert die artenreiche Hotspotzone als Magerstandort die Nährstoffe für die Ertragszone, in der Obst und Gemüse angebaut wird. Entwickelt wurde es von dem Krankenpfleger und Gartenbuchautor Markus Gastl. In dem ebenfalls von ihm initiierten ‚Hortus Netzwerk‘ sind europaweit über siebenhundert Gärten, die nach dem Drei-Zonen-Modell arbeiten, vernetzt. Das Hortus Netzwerk ist offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Quelle: Wikipedia

Erst mit der Entwicklung des Erfahrungsfeldes zur Entfaltung der Sinne gelang es Hugo Kükelhaus, einem breiten Publikum sein Anliegen nahe zu bringen. Als Wanderausstellung wurde das Erfahrungsfeld seit der Mitte der 70er Jahre an zahlreichen Orten im In- und Ausland gezeigt. Im aktiven Umgang mit den ca. 40 Experimentier- und Spielstationen wird den Menschen die Möglichkeit geboten, die Gesetzlichkeiten der äußeren Natur (wie z.B. Schwingung, Schwerkraft, Polarität, Farbe usw.) in ihren gegenseitigen Wirkzusammenhängen mit den physiologischen Gesetzlichkeiten ihrer inneren Natur, sprich der Sinnesvorgänge und Körperbewegungen, vegetativ unmittelbar zu erfahren. Die – oft schon verkümmerte – Fähigkeit zur Sinneserfahrung wird im Erfahrungsfeld wieder angeregt oder erweitert, so dass man neu erleben kann, “ … wie das Auge sieht – das Ohr hört – die Nase riecht – die Haut fühlt – die Finger tasten – der Fuß (ver)steht – die Hand (be)greift das Gehirn denkt – die Lunge atmet – das Blut pulst – der Körper schwingt – … .“

Das Erfahrungsfeld war für Kükelhaus aber nur ein methodischer Ansatz, sensibilisierend, bewusst machend und ausgleichend auf die von ihm aufgezeigten Defizite zu wirken. Und solange es nicht zu einer grundsätzlichen Umorientierung und Umgestaltung unserer Welt kommt, wird dieses Erfahrungsfeld – und das, was in Anlehnung daran vielerorts neu aufgebaut wird – seine Aktualität und Notwendigkeit nicht einbüßen. Quelle: Homepage Hugo Kükelhaus Gesellschaft e.V. Soest

Stichworte zur Durchführung des Konzeptes :

Bestandsaufnahme, grobe räumliche Planung, Herrichten der Fläche unter Berücksichtigung folgender Aspekte: 

– Artenvielfalt

– einheimische Pflanzen

– Klimawandel im Garten – wie reagiert das Ökosystem?

– vom Frühling bis Winter ein blühender Garten

– Beerensträucher bilden einen Naschweg

– Insektenhotel

– Vielfalt der Gartenstruktur durch Trockenmauern, Steinhaufen, Kompost,
  Kräuterspirale, Wildkräuter, Totholzhecke, Obstbäume..usw.

– Wege mit verschiedenen, barfuss ertastbaren Oberflächen anlegen

– Tast- und Riechstation

–  INFO-Station

– künstlerische Umsetzung verschiedener Stationen

Das Projekt spricht Menschen aller Generationen/Altersstufen an, um einen sozial-ökologischen Begegnungsraum zu fördern. Nicht nur die Bewohner der Gemeinde Alt Tellin und der umliegenden Dörfer und Städte finden hier abwechslungsreiche und spannende Entdeckungen und Aufenthaltsqualität, auch z.B. (Tages-)Touristen und Schulklassen.

–> Nachhaltiges Lernen im grünen Klassenzimmer

In der Natur zu lernen bietet Kindern unzählige Möglichkeiten, spielerisch Wissen zu erlangen. Durch aktives Entdecken im Garten können sie die Zusammenhänge in der Natur verstehen und gleichzeitig ihre Kreativität und Fantasie fördern. Beim Gärtnern lernen Kinder nicht nur über Pflanzen und Tiere, sondern entwickeln auch wichtige soziale Kompetenzen. Der direkte Kontakt mit der Natur beeinflusst zudem positiv die kognitive Entwicklung von Kindern.

Der „Zukunftsgarten der Sinne“ als

– Ausgangspunkt für neue Erfahrungen im Leben des Miteinanders

– Partizipationsmöglichkeit für Menschen der Region

– Beispiel zur Nachahmung

– Basis für in der Zukunft liegender Projekte

– kollektives Erlebnis